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MODERNE RELIGIÖSE KUNST CHARLOTTE HANICKE

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  • CHARLOTTE HANICKE

    1915-2011, die Visionärin im Osten Deutschlands.

     

    Charlotte Hanicke wurde am 17. April 1915 in Wuppertal- Barmen geboren. Nach dem Besuch der Volksschule studierte sie auf der Höheren Fachschule für Textilindustrie, der Akademie für angewandte Kunst und an der Akademie für Bildende Kunst in München. Die intensive Mitarbeit in der münchner Studentengemeinde mit Pfr. Hermann Dietzfelbinger in den Kriegsjahren von 1940 bis 1945 prägte sie.

    Diese Freundschaften blieben auch in adelige Kreise hinein ihr Leben lang. Auch dort wurde ihr Talent entdeckt. Diese geistigen Freundschaften begleiteten sie auch weit über 30 Jahre in ihrem Wirken im Osten Deutschlands. Zunächst arbeitete sie sehr erfolgreich bis zu ihrer Heirat 1951 als Musterzeichnerin für Gobelinstoffe, die Regierungskreise bei Vorwerk in Wuppertal beauftragten.
    Nach der Heirat mit dem HNO- Arzt Dr. med. Ottmar Hanicke, wandte sie sich ganz der freischaffenden Malerei zu. Charlotte Hanicke fühlte einen inneren Auftrag, im damals sozialistischen Ostteil von Deutschland geistige Weite, Kultur und demokratisches Denken hineinzutragen.….

    Das Ehepaar entschied sich, in Potzdam-Babelsberg zu wirken und zu arbeiten.

    Beide sahen damals die geistigen Erfahrungen der Nachkriegszeit im Wohlstand des Westens unterzugehen. Charlotte Hanicke lebte dort im vollen Bewusstsein der politischen Verhältnisse in Ostdeutschland. Sie nahm es auch hin, in diesem Staat keine Anerkennung zu erfahren. So schuf sie um sich einen Hort der inneren Freiheit, welches ihr durch die gesellschaftliche Stellung ihres Mannes möglich war. Im eigens für die Familie gebauten Haus ( jetzt Nähe Berlin-Zehlendorf am Griebnitzsee) in Babelsberg besaß sie ein Atelier und damit gute Voraussetzungen, ihrem Auftrag zu leben. Die tatsächlichen ideologischen Einengungen des Lebens im Osten wurden ihr immer mehr bewusst, konnten ihr reiches inneres Leben aber nicht trüben, sondern halfen, in die Tiefe des Glaubens an den mauerüberspringenden Gott zu wachsen. So absolvierte sie den Kirchlichen Fernunterricht in Jahr 1969, der von Thüringen ausging und war Mitglied des Kirchlichen Kunstdienstes in Berlin bis zum Jahr 1986. Einige Bilder wurden im Rahmen kirchlicher Kunstausstellungen vor der politischen Wende in Genf und Vancouver ausgestellt und in Bildbänden veröffentlicht.

    Besonders hervorzuheben ist, daß das Haus Hanicke offen war für nicht angepasste Menschen in der DDR, damals waren das vor allem kirchlich Engagierte, die Austausch, Anregung und Gespräch suchten. Im Jahr 1986 siedelte das Ehepaar Hanicke in die Heimat der Künstlerin nach Wuppertal- Barmen über, wo in Kirchenräumen auch Ausstellungen ihrer Kunst initiiert wurden. Auch wurde Charlotte Hanicke in diesen Jahren dort wieder neu bekannt. Bis zu ihrem Tode im Jahr 2011 war sie ein Mensch, der sich nicht einengen lies, Überwindung, Großzügigkeit und Tiefsinnigkeit ausstrahlte, das sich anderen Menschen in ihrer Nähe unbedingt mitteilte. Selbst der Sinn für die Komik des Lebens behielt sie bis zum Schluss. Hochbetagt starb sie im Jahr 2011 bei ihrer Tochter, Pfarrerin Cornelia Feja, in Thüringen.